Seit einiger Zeit ist die zweite Version des weltweit dominierenden Onlineshop-Systems Magento auf den Markt. Doch im Gegensatz zu den USA arbeiten in Europa noch viele Shop-Betreiber mit der alten Version. Warum eigentlich? Und was bedeutet das langfristig für Sicherheit und Wartung?
Immer mehr Unternehmen auf der ganzen Welt haben mittlerweile ihren Onlineshop auf Magento 2 umgestellt. Mit der zweiten Generation sollen neue, einfache Tools die Kundenbindung verstärken, die Navigation und Handhabung deutlich vereinfachen sowie zielführende Klickzahlen generieren, womit schliesslich der Umsatz erhöht wird.
Und tatsächlich: Magento 2 ist eine bedeutend verbesserte und optimierte Variante des ursprünglichen Systems. Und genau wie Magento 1 eignet sich auch die modernere Version durch die vorbildliche Skalierbarkeit sowohl für erste Gehversuche im Onlinehandel, als auch für Onlineplattformen, die mehrere Tausend Produkte und Millionen von Klicks reibungslos managen wollen.
Allerdings arbeiten Shop-Betreiber und Webentwickler mit der zweiten Generation deutlich schneller und übersichtlicher. Das neue Framework erlaubt es Entwicklern nämlich, vollkommen neue und tiefergehende Erweiterungen vorzunehmen, um den Shop auf vielen Endgeräten mit grösstmöglicher Nutzerfreundlichkeit abzubilden (Responsive Design) oder um Bezahl- und Versanddienste besser zu integrieren. Schon im Grundgerüst von Magento 2 enthalten sind diverse Verbesserungen der Shop-Performance wie ein Full-Page-Caching, um schneller alle Daten und Änderungen anzuzeigen und so die Serverlast zu reduzieren.
End of Life – was nun?
Obwohl ursprünglich der Support und die Sicherheitsupdates der ersten Magento-Generation per 1. November 2018 eingestellt werden sollten, wurde der Termin inzwischen etliche Male verschoben und vorläufig sogar ganz ausgesetzt. Magento gab offiziell am 30. Mai 2017 bekannt, dass es Ende 2018 kein Ende des Supports für die auslaufende Produktversion Magento 1.x geben wird.
Aus Sicht von Magento Inc., der Firma hinter der Shopsoftware, wäre ein klares End of Life von Magento 1 natürlich wünschenswert, um die Nachfrage nach der zweiten Generation zu steigern. Für viele Shopbetreiber ist der Umstieg auf Magento 2 jedoch aktuell nicht möglich, selbst wenn es aus technischer Sicht sinnvoll wäre. Hauptgrund ist das grosse Budget, mit dem ein solcher Umstieg auch kleinere Shop-Betreiber belasten würde. In viele Magento 1 Shops ist in den letzten Jahren nämlich sehr viel Aufwand in Form von individueller Weiterentwicklung geflossen. Ein Umstieg würde bedeuten, einen Grossteil davon erneut entwickeln zu müssen, da eine Migration technisch nur sehr eingeschränkt möglich ist.
Sollte doch noch ein Termin festgesetzt werden, ist glücklicherweise sichergestellt, dass die Open-Source-Community Sicherheitsupdates zur Verfügung stellen wird. In der Community gibt es zwei Initiativen, die den Händlern unter die Arme greifen wollen. Die beiden Nonprofit-Organisationen Meet Magento Association und der Verein FireGento, eine Vereinigung von Magento-Entwicklern vor allem aus dem deutschsprachigen Raum, haben bekannt gegeben, sich zukünftig um das Beheben von Sicherheitslücken zu kümmern.
Wann macht der Umstieg Sinn?
Abschliessend kann man sagen, dass der Umbau auf Magento 2 eine wertvolle Investition in die Zukunft des eigenen Onlineshops ist. Die bessere Performance und die umfangreichen Optimierungen zahlen sich auf lange Sicht definitiv aus. Wer jedoch in den nächsten Monaten weder Zeit noch Ressourcen für diesen Schritt hat, muss kein abruptes Ende seines Magento 1 Shops fürchten.
Wenn Sie sich entscheiden Ihren Shop auf die nächste Ebene zu bringen, helfen wir Ihnen gerne dabei. Fragen Sie uns einfach an!